Osteopathie bei Asthma
Asthma ist eine chronische Erkrankung der Lunge, die durch eine Entzündung und Verengung der Atemwege gekennzeichnet ist. Typische Symptome sind anfallsartige Atembeschwerden, Husten, Keuchen und ein Engegefühl in der Brust. Die Schwere und Häufigkeit der Beschwerden können individuell stark variieren und in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein.
Die Entzündung der Atemwege bei Asthma wird durch verschiedene Faktoren ausgelöst wie Umweltverschmutzung, Allergene, Infektionen der Atemwege und genetische Veranlagung. Bei einer Entzündung wird vermehrt Schleim produziert, was die Atemwege zusätzlich verengt und das Atmen erschwert. Es gibt unterschiedliche Formen von Asthma, wie zum Beispiel allergisches und nicht-allergisches Asthma, Anstrengungsasthma sowie berufsbedingtes Asthma.
Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu lindern und die Atemwege zu erweitern, um das Atmen zu erleichtern. Hierfür kommen meist inhalative Medikamente zum Einsatz. Langfristige Therapiemöglichkeiten wie die Immuntherapie oder alternative Ansätze wie die Osteopathie können ebenfalls hilfreich sein.
Osteopathische Behandlungsansätze bei Asthma
Die Osteopathie bietet sanfte, ergänzende Behandlungsmöglichkeiten für Asthma-PatientInnen. Sie kann die Beweglichkeit und Atmungsfunktion verbessern und die klassische Therapie wirkungsvoll unterstützen. Eine ärztliche Betreuung sollte jedoch stets an erster Stelle stehen, da Asthma eine potenziell ernste Erkrankung ist. Osteopathische Interventionen bei Asthma zielen vor allem darauf ab, die Atmungsfunktion zu verbessern und die Beweglichkeit im Bereich von Zwerchfell, Brustkorb und Rücken zu fördern. Wichtige Ansätze umfassen:
Thoraxmobilisation: Sanfte Manipulationen an der Brustwirbelsäule, den Rippen und dem Brustbein, um die Beweglichkeit zu fördern und die Atmung zu erleichtern.
Zwerchfellmobilisation: Da das Zwerchfell bei asthmatischen Anfällen häufig verkrampft, kann eine gezielte Mobilisierung die Entspannung und Beweglichkeit dieses zentralen Atemmuskels unterstützen.
Weichteiltechniken: Durch Lockerung der Muskeln und Faszien im Bereich von Brust und Rücken kann die Atmungsfunktion verbessert werden.
Triggerpunkttherapie: Spezielle Techniken helfen, Verspannungen in Atemmuskeln und -faszien zu lösen, die bei Asthma Schmerzen oder Atemprobleme verursachen können.
Atemübungen: Gemeinsames Üben von Atemtechniken kann dazu beitragen, die Atmung zu vertiefen und die Lungenkapazität zu erhöhen.
Lymphdrainage: Eine verbesserte Durchblutung durch Lymphdrainage kann Entzündungen reduzieren und die Immunfunktion stärken.
Studienlage zu Osteopathie bei Asthma
Mehrere Studien haben die potenzielle Wirksamkeit der Osteopathie bei der Behandlung von Asthma untersucht:
Cerritelli et al. (2018): Diese Studie untersuchte die osteopathische Manipulationstherapie bei Kindern mit Asthma. Die Ergebnisse zeigten signifikante Verbesserungen der Lungenfunktion und eine Reduktion medizinischer Notfälle nach der Therapie. Die Autoren schließen daraus, dass Osteopathie eine vielversprechende Ergänzung in der Asthmatherapie sein könnte.
Lau et al. (2015): Eine systematische Übersichtsarbeit analysierte verschiedene osteopathische Techniken und berichtete über deutliche Verbesserungen der Symptome und der Lungenfunktion bei Asthma-Patienten.
Akinbo et al. (2019): Auch diese Studie fand positive Effekte der Osteopathie auf Asthma. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Osteopathie als ergänzende oder alternative Therapieoption bei Asthma sinnvoll sein könnte.
Durch altbewährte Punktkombinationen und vielschichtiges Wissen über die Wirkung einzelner Punkte, ist es möglich einen großen Bereich an Krankheiten abzudecken und Leiden zu lindern.
Zusammenfassung
Die bisherigen Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Osteopathie eine wirksame Unterstützung bei der Behandlung von Asthma sein kann. Dennoch ist die Studienlage begrenzt, und weitere Forschung ist erforderlich, um diese Ergebnisse zu untermauern. Wichtig bleibt, dass Osteopathie keine alleinige Behandlungsform für Asthma sein sollte. Asthma-PatientInnen sollten ihre Beschwerden stets mit einer Ärztin oder einem Arzt abklären.
Quellen
Quelle: Cerritelli, F., Pizzolorusso, G., Ciardelli, F., et al. (2018). Effectiveness of osteopathic manipulative treatment in pediatric asthma: a pilot study. International Journal of Osteopathic Medicine, 28, 31-36. doi:10.1016/j.ijosm.2017.12.005
Quelle: Lau, C. Y., Chou, R. W., & Siu, J. W. (2015). Osteopathic interventions in asthma: a systematic review. Journal of Asthma and Allergy, 8, 7-16. doi:10.2147/JAA.S62634
Quelle: Akinbo, S. R., Akinbo, B. D., & Akodu, A. K. (2019). The effectiveness of osteopathy in the treatment of bronchial asthma. Journal of Integrative Medicine, 17(1), 62-67. doi:10.1016/j.joim.2018.11.004